Qualität

Hochwertiges Recycling für hochwertige Bauwerke

Ein mehrfaches, hochwertiges Wiederverwenden von Baustoffen ist nur möglich, wenn sie «rein» bleiben. Vermischungen oder das Beimischen von Stör- und Fremdstoffen führen zu einem Qualitätsverlust. Das Material wertet sich ab (Downcycling) und kann nicht mehr für die gleichen Zwecke wie vorher wiederverwendet werden. Dies läuft den Interessen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zuwider, deren Ziel es sein muss, den Wert von Baustoffen und Bauwerken möglichst lange zu erhalten. Nur so lässt sich auch der zukünftige Deponiebedarf reduzieren.

Materialfluss-Management bei Rückbau und Sanierung

Vor einem Rückbau oder einer Sanierung ist es angezeigt, Proben zu nehmen, um die Zusammensetzung und Potenziale der vorhandenen Materialien auszuloten. Auf dieser Grundlage kann ein effizientes Materialfluss-Management erstellt werden. Falls sich durch zusätzliches Trennen der Baustoffe mehr und vor allem höherwertige Ausgangsmaterialien für das Recycling gewinnen lassen, sollte dies an die Hand genommen werden. Die Grundlagen dazu sind in der Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA, Art. 17, Absatz 3) beschrieben.

Handlungsmöglichkeiten im Bauprozess

Nebst der systematischen Behandlung von Abfällen muss auch der Bauprozess hinterfragt und im Hinblick auf ein hochwertiges Recycling angepasst werden. Die Verordnung über Bauprodukte (BauPV) legt die Voraussetzungen für das Inverkehrbringen und Bereitstellen von Bauprodukten im Markt fest. Im Kern geht es um die Rezyklierbarkeit der Bauwerke (das heisst um hochwertige Rückbaumaterialien), um Dauerhaftigkeit sowie um die Verwendung von umweltverträglichen Rohstoffen und Sekundärbaustoffen im Bauwerk (Nachfrage nach hochwertigen Recycling-Bauprodukten).

Zusammenspiel von Abfall- und Bauprodukteverordnung

Die systematische Umsetzen sowohl der Abfallverordnung (VVEA) als auch Verordnung über Bauprodukte (BauPV) ist ein zentrales Erfolgskriterium für einen funktionierenden Baustoffkreislauf. Zum einen soll hochwertiges und möglichst unvermischtes Rückbaumaterial bereitgestellt, zum anderen sollen Recycling-Baustoffe hochwertig und sortenrein in einem neuen Bauwerk verbaut werden. In beiden Fällen sind Materialvermischungen zu vermeiden.