Nicht mineralisch

Nicht mineralische Bauabfälle

Beim Rückbau von Gebäuden fallen neben den mineralischen Bauabfällen weitere brennbare und nichtbrennbare Abfälle an. Dies ist von der Beschaffenheit und Ausstattung des Gebäudes abhängig. Im Folgenden werden bedeutende Abfälle mit häufigem Vorkommen kurz beschrieben.

Altholz

Gebäude enthalten Holzteile wie zum Beispiel Balken, Einrichtungen, Parkettbeläge, Fenster und Türen. Sie wurden mehrheitlich mit Farben, Lacken oder Holzschutzmitteln behandelt und können Schadstoffe enthalten. In älteren Bauten wurden häufig deutlich schadstoffhaltigere Produkte eingesetzt, als dies heute der Fall ist. Abhängig von Schadstoffbelastung und Qualität kann Altholz stofflich oder thermisch verwertet werden. Die stoffliche Verwertung führt zu Spanplatten. Bei der thermischen Verwertung wird durch Verbrennung in einem Holzkraftwerk Energie gewonnen, die zum Beispiel in ein Fernwärmesystem eingespeist werden kann.

Kunststoffe

Bei Kunststoff (umgangssprachlich Plastik) handelt es sich um einen Sammelbegriff für Werkstoffe, die hauptsächlich aus Makromolekülen (Polymeren) bestehen. Aufgrund ihrer Eigenschaften (Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur- bzw. Wärmeformbeständigkeit etc.) sind Kunststoffe weit verbreitet. In Gebäuden sind sie als Rohre, Leitungen, Einrichtungen oder Fensterrahmen verbaut. Die hochwertigen Kunststoffe werden beim Rückbau getrennt und dem Recycling zugeführt, die minderen gelangen in eine Kehrichtverbrennungsanlage (KVA).

Bausperrgut

Gemischte Abfälle lassen sich direkt auf der Baustelle schlecht trennen. Diese Einrichtungsgegenstände, Bodenbeläge, Teppiche, Verpackungen sowie die nicht brennbaren Abfälle wie Kabel oder Altmetalle werden als Bausperrgut bezeichnet. Sie müssen einer Sortieranlage zugeführt werden, wo sie zum Beispiel in Altholz, Kunststoffe oder mineralische Abfälle separiert werden.

Altmetalle, Kabel

Analog zu den Kunststoffen handelt es sich auch bei Metall um einen Sammelbegriff, der für Armierungen, Stahlträger, Radiatoren oder verlegte Kabel steht. Viele Metalle sind Wertstoffe, die sich auf der Baustelle trennen und über das Metallrecycling sehr gut, hochwertig und mit guten Preisen verwerten lassen.

Elektroschrott

Kühlschränke, Backöfen, Lampen, Heizungen etc. müssen vor dem Rückbau sorgfältig und zerstörungsfrei aus den Gebäuden entfernt und dem Elektrorecycling zugeführt werden. Vor der Verwertung werden schadstoffhaltige Bestandteile wie zum Beispiel Kondensatoren oder Kompressoren entfernt.

Glas

In Gebäuden ist Glas meist als Flachglas in Fenstern und in der Fassade verbaut. Es wird idealerweise separat rückgebaut und in Glashütten recycelt. Eine Ablagerung von Flachglas auf Deponien ist zulässig, soll jedoch möglichst vermieden werden.

Isolation

Ist ein sauberer und gesonderter Rückbau von Isolationsmaterial wie Glas- oder Steinwolle sowie Styropor-Dämmplatten (EPS) möglich, kann es den Herstellern zum Recycling übergeben werden. Dies ist jedoch oft aufgrund von Verschmutzungen und nutzungsbedingten Schäden nicht machbar. Brennbare Isolationen werden in einer Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt. Nicht brennbare Materialien wie Glas- oder Steinwolle müssen auf einer Deponie abgelagert werden.

Verbundwerkstoffe

Neuere Gebäude enthalten vermehrt Baustoffe, die aus einem Verbund verschiedener Materialien bestehen, zum Beispiel Gipskartonplatten, mit Isolationsmaterial gefüllte Backsteine oder Bodenplatten mit aufgeklebtem Teppich. Diese Verbundwerkstoffe können meist nur mit grossem Zeit- und Energieaufwand getrennt werden, was ein Recycling verunmöglicht. Bei Verbundwerkstoffen aus brennbaren und nicht brennbaren Bestandteilen muss der korrekte Entsorgungsweg im Einzelfall beurteilt werden.